Inkwilersee
In der Gegend um den Inkwilersee erzählt man sich die Geschichte, wie es zur heutigen Grenzziehung zwischen Bolken und Inkwil gekommen ist: Seinerzeit hiess das Gewässer Bolkensee und gehörte ganz zu dieser Gemeinde. Inkwil hatte aber stets gefordert, einen Teil des Sees und des Inselchens zu besitzen.
Viele Jahre lang wurde erbittert gestritten, ohne dass eine für beide Seiten annehmbare Lösung gefunden wurde. Da beschlossen die Gemeinderäte beider Dörfer, der Inkwiler Gemeindepräsident und der Ammann von Bolken sollten die Sache zusammen ausjassen. Der Gewinner müsse dem andern gutes Essen und einen Schoppen Wein bezahlen; der Jass solle im Inkwiler Wirtshaus stattfinden.
Während sich der Ammann von Bolker seiner Sache sicher war, ging der Gemeindepräsident von Inkwil allabendlich ins Wirtshaus und übte sich im Jassen. Bald war der abgemachte Tag gekommen, man traf sich im Inkwiler Hirschen. Hart wurde gekämpft, das Spiel schien unentschieden auszugehen. Aber dann kam die Wende: Während die Wirtin die Gläser nachfüllte, schaute sie dem Bolkener Ammann in die Karten und signalisierte das Gesehene ihrem Gemeindepräsidenten. So dass der Einheimische gewann, Inkwil war Sieger. Der Bolkener Ammann bekam einen roten Kopf und der Inkwiler Gemeindepräsident strahlte übers ganze Gesicht. See und Inselchen waren geteilt. Die Hirschen Wirtin musste nach ihrem Tod für den Verrat büssen. Hundert Jahre lang sah man sie als weisse Frau beim See herumgeistern. Mit den Jahren wurde sie allmählich immer kleiner bis sie ganz verschwunden war.
Der See und seine Ufer beherbergen einige seltene Vogelarten. Der Fischadler, der vor rund 100 Jahren letztmals in der Schweiz gesichtet wurde, taucht seit kurzer Zeit als Durchzügler am See auf. Seit etwa fünf Jahren bevölkert eine Höckerschwanfamilie die Ufer des Sees.